Lernen in der Hängematte

heilpädagogisches Förder- und Therapiekonzept
bei Dyskalkulie - Rechenschwäche und Wahrnehmungsstörungen Logo Dyskalkulie-Rechenschwäche-Wahrnehmungsstörungen

Mädchen beschäftigt sich hochknozentriert mit Montessori Goldene Perlenmaterial
Dieses Mädchen beschäftigt sich hochkonzentriert mit Montessoris Goldenem Perlenmaterial und "begreift" Struktur und Zusammenhang des Dezimalsystems."

Wer war Maria Montessori?

Maria Montessori Maria Montessori wurde am 31.08.1870 geboren. Sie war die erste Ärztin Italiens. Als Assistenzärztin der psychiatrischen Klinik der Universität in Rom kam sie in Berührung mit geistig behinderten Kindern. Sie vertiefte sich in diesem Zusammenhang u.a. in die von dem Franzosen Edouard Seguin entwickelte Erziehungs- und Bildungsmethode für geistig behinderte Kinder. Dabei erkannte sie den pädagogischen Anteil und dessen Bedeutung bei der Behandlung der behinderten Kinder, im Gegensatz zu der bisher meist ausschließlich medizinischen Sichtweise.

 Durch weitere Studien und Hospitationen im In- und Ausland und umfangreiche eigene Beobachtungen an Kindern entwickelte sie eine Lehrmethode, die sie an behinderten Kindern erfolgreich anwandte. Zum Erstaunen aller, konnten diese Kinder dann zusammen mit anderen Kindern der öffentlichen Schule eine erfolgreiche Prüfung ablegen. Aber dies, was ihre Zeitgenossen bestaunten, nämlich das Angleichen ihrer behinderten Kinder an das normale Schulniveau, erschreckte sie jedoch: "Während alle die Fortschritte meiner behinderten Kinder bewunderten, machte ich mir Gedanken über die Gründe, aus denen glückliche und gesunde Kinder in den gewöhnlichen Schulen auf so niedrigem Niveau gehalten wurden, dass sie bei Prüfungen der Intelligenz von meinen unglücklichen Schülern eingeholt wurden" (Montessori S. 32f).

Reformpädagogik

Sie wusste, wenn schon behinderte Kinder durch eine spezielle Förderung solche Leistungen erbringen würden, welche Möglichkeiten hätten dann die "normalen" Kinder, wenn sie nur entsprechend erzogen würden. Sie machte dafür die Unterdrückung und Erniedrigung der Kinder in den öffentlichen Schulen verantwortlich und übte scharfe Kritik: "In der Klasse ist der vielbeschäftigte Lehrer, der seine Kenntnisse in die Köpfe der Schüler eintrichtert. Um Erfolg in seiner Arbeit zu haben, benötigt er die Disziplin der Unbeweglichkeit und der erzwungenen Aufmerksamkeit der Schüler. Außerdem ist es für den Lehrer günstig, wenn er großzügig mit Belohnungen und Strafen umgehen kann, um diejenigen, die ihm notgedrungen zuhören müssen, zu einer solchen Haltung zu zwingen." - "Die Lehrerin hat es zu sehr gelernt in der Schule als einzige frei aktiv zu sein, mit der Aufgabe, die Aktivität der Schüler zu unterdrücken" (1969, S. 58).

 Montessori prangerte am herkömmlichen Schulsystem besonders die künstliche Trennung von Körper und Geist an. Drastisch kritisiert sie die im Unterricht den Schülern auferlegte Bewegungslosigkeit, die durch "...die Gymnastik, eine vorgeschriebene Abhilfe für ein aufgezwungenes Übel", wieder ausgeglichen werden sollte. Sie war der Meinung, dass eine dem Kind entsprechende, angemessene Erziehung und Bildung, wie bei Pestalozzi, "Kopf, Herz und Hand", gleichermaßen beinhalten sollte. Eine Erziehung also, die den Intellekt, das Gemüt und die natürlichen körperlichen Bewegungsbedürfnisse des Kindes berücksichtigt. Durch sorgfältige Bobachtung und Erforschung der natürlichen Lebensbedürfnisse und der Entwicklung des Kindes einerseits, und darauf eingehende optimale Lebens- und Lernbedingungen andererseits sollte dies erreicht werden.



"Casa dei Bambini"

1907 bekam sie die Chance, ihre Methode auch an gesunden Kindern anzuwenden. Im Elendsviertel San Lorenzo in Rom konnte sie das erste "Casa dei Bambini" (Kinderhaus) eröffnen. Die auf den ersten Blick ungünstigen Bedingungen (Lehrerin auf niedrigem Bildungsniveau und ohne pädagogische Ausbildung und Grundsätze, ungebildete Eltern, Kinder, die ohne Erziehung und Beaufsichtigung tagsüber alleine gelassen wurden) erwiesen sich doch als vorteilhaft für den Schulversuch. Sie war keiner Behörde gegenüber verantwortlich und es gab auch sonst dem neuartigen Erziehungsversuch gegenüber keine Hindernisse. Die Erziehung im Kinderhaus wurde ein voller Erfolg. Montessori berichtet stolz: "Gerade diese Gruppe grobschlächtiger und halbwilder Kinder wurde zum bekannten Mittelpunkt des Interesses. Deshalb pilgerten Besucher aus allen Teilen der Welt, besonders aus den Vereinigten Staaten von Amerika, in das Mekka der Erziehung. Wegen dieses Anziehungspunktes wurde das Viertel von Monarchen , Ministern, Wissenschaftlern, Aristokraten aufgesucht, die alle diese prächtigen Kinder aus der Nähe sehen wollten" Von hier aus verbreitete sich in wenigen Jahren das Konzept der "Kinderhäuser" über die ganze Welt.

  • Die Seiten zur Methode und die Vorstellung des Materials wird gerade überarbeitet und demnächst hier folgen.