heilpädagogisches Förder- und Therapiekonzept
bei Dyskalkulie - Rechenschwäche und Wahrnehmungsstörungen
Gute Schulleistungen sind wie Früchte eines Baumes. Aber gute Früchte kann man nicht so ohne weiteres „erzwingen“. Damit ein Baum gute Früchte trägt, braucht es gewisse Voraussetzungen und Entwicklungsbedingungen. Nur wenn seine Wurzeln und die Krone gesund und gut ausgebildet sind, er genügend Nährstoffe erhält, der Boden geeignet ist, dann - und nur dann - kann er gute Früchte bringen.
Die Körpersinne auch Basissinne genannt, stellen die Grundlage für die gesamte Entwicklung eines Kindes dar, vergleichbar mit den Wurzeln eines Baumes. Dazu gehören die Sinnesorgane
Die Verflechtung dieser Sinneseindrücke vermitteln uns die Informationen über den eigenen Körper und bilden das Fundament für das „Selbst“.
Der Stamm symbolisiert unsere Fernsinne. Sie betreffen folgende Sinnesorgane:
Durch sie können wir aktiv mit unserer lebenden und dinglichen Umgebung in Kontakt treten, sie wahrnehmen, erkunden, begreifen, verändern, nutzen usw.
Unter Sensorischer Integration (SI) versteht man die Verknüpfung der einzelnen Sinneseindrücke zu einem inneren Gesamtbild. Es ist die Bezeichnung für ein Entwicklungsprinzip, das für jeden Menschen gilt. Die SI umfasst mehrere Prozesse:
Durch die Sensorische Integration wird erreicht, dass alle Abschnitte des ZNS (Zentralnervensystems) zusammenarbeiten und der Mensch sinnvoll und angemessen auf seine Umwelt reagieren und in seiner Lebenswelt erfolgreich denken und handeln kann.
Durch die Verknüpfung der Eigenwahrnehmung (Körperimago) und Fremdwahrnehmung wird das Körperschema ausgebildet. Das Körperschema ist vergleichbar einer inneren Landkarte unseres Körpers. Das Körperschema benötigt das Kind auch für seine Bewegungsplanung. Körperorientierung (z.B. Rechts-Links) und die Auseinandersetzung mit der Umwelt.
Früchte und Blätter lassen erkennen ob ein Baum gesund entwickelt ist. Eltern von Vorschulkindern haben den Wunsch, dass ihre Kinder Früchte zeigen, wenn sie in die Schule kommen. Sie sollen Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Um diese Kulturtechniken unproblematisch erwerben zu können, müssen bestimmte Lernvoraussetzungen vorhanden sein. Diese Grundfähigkeiten werden in unserem Beispiel als Blätter symbolisiert, ohne die keine Früchte heranreifen können. Auch können Lernschwierigkeiten oder gar Lernbehinderungen auftauchen.
Beispiele der benötigten Fähigkeiten als Lernvoraussetzungen:
Bei diesen Grundvoraussetzungen kann der Baum sich gut entwickeln, wachsen und dann auch Früchte bringen
und vieles mehr damit das Leben gelingt.
Bereits in der Bibel wird der Mensch mit einem Baum verglichen:
„... Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das gerät wohl.“ Psalm 1
© Michaela Wenzel aus Moers (Motopädin, Heilpädagogin, Montessoripädagogin)
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