Die Dimensionen (Bereiche) der Wahrnehmung
Man unterscheidet drei Dimensionen der Sinnes-Wahrnehmung:
1. Dimension: Wahrnehmung innerhalb eines Sinnesbereiches
modal-spezifische Wahrnehmung
Hier wird die "3" durch die einzelnen Sinne wie Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken usw. wahrgenommen. Diese einzelnen Wahrnehmungserfahrungen bilden die Grundlage für alle weiteren Wahrnehmungsleistungen.










2. Dimension: Ordnen, Vergleichen und Verknüpfen der Sinneseindrücke
Intermodale Wahrnehmung
Hier werden die verschiedenen, oben aufgeführten separaten Sinneseindrücke wie Hören, Sehen, Fühlen, Schreibbewegung usw. miteinander verknüpft und formen ein inneres Bild zu Menge und zum Begriff der 3.
So wird Anzahl (3 Marken), Zahlwort ("Drei") und Ziffer (3) miteinander verknüpft. Das Kind hat also nun die Menge erfasst, spricht das Zahlwort aus und kennt auch die entsprechende Ziffer.
3. Dimension: Die zeitliche und und räumliche Einordnung der Wahrnehmungen.
Seriale Integration
Sie wird z.B. benötigt bei der Strukturierung und Handlungsplanung einer Aufgabe.
Auf unser Beispiel bezogen wäre dies etwa: "Gestern habe ich 3€ Taschengeld erhalten. 2€ habe ich schon ausgegeben, nachher verdiene ich mir aber durch Rasenmähen noch 1€."
Im Mathematikunterricht: Für eine Sachaufgabe oder Rechenoperation (z.B. schriftliche Division, Zeichnen von Diagrammen usw.) hintereinander verschiedene Arbeitsschritte durchführen.
Beispiel aus dem Alltag: Handlungsabfolge beim Geschirr spülen
Handlungen: Tisch abräumen, Wasserstöpsel einlegen, kaltes und heißes Wasser einlaufen lassen, Geschirrspülmittel vom Hängeschrank herausholen, etwas ins Wasser spritzen, schließen und wieder wegstellen, Spültuch aus der Schublade holen, zuerst Gläser spülen, zunächst innen, dann außen, zum Abtropfen hinstellen, nacheinander die anderen Teile ebenfalls alle spülen, evtl. nachspülen. Wasser ablassen, Spültuch auswringen und aufhängen. Geschirrtuch vom Haken holen, ein Teil nach dem anderen abtrocknen, es in den Schrank an den richtigen Platz räumen. Nach beendeter Arbeit den Platz feucht abwischen und Tuch aufhängen.
Kinder mit schwerer Dyskalkulie und Orientierungsstörungen haben auch noch im Teenager-Alter große Schwierigkeiten mit Arbeitsabläufen. Vor allem, wenn noch Gedächtnisprobleme dazu kommen.
"Übungen des praktischen Lebens"
Auch hier gibt es in der Montessoripädagogik hervorragende Übungen, die, spielend im Kinderhaus oder Kita angewendet, Dyskalkulie oder andere Lernstörungen vorbeugen oder mildern können. Es handelt sich um die "Übungen des praktischen Lebens". Hier werden Alltagshandlungen wie z.B. Wasser einschenken, Hände waschen u.v.m. gut strukturiert und systematisch eingeübt. Außerdem wird dabei die Geschicklichkeit gefördert, das Selbstwertgefühl gestärkt und vieles mehr. Alles Fertigkeiten und Kompetenzen, die in Schule und Alltag nützlich sind.