heilpädagogisches Förder- und Therapiekonzept
bei Dyskalkulie - Rechenschwäche und Wahrnehmungsstörungen
Entwicklungsbedingungen und ihre Abhängigkeit
Die Entwicklung wird von drei Faktoren beeinflusst.
Dazu gehört die genetische Veranlagung. Auf diese Bedingungen haben wir fast keinen Einfluss. (Ich schreibe "fast", denn man kann seine Gene auch durch Giftstoffe wie Alkohol, Nikotin und Drogen auch selbst schädigen).
Das ist das nähere und weitere Umfeld und die Möglichkeiten die es bietet. Z.B. Frühförderung, verantwortungsvolle, liebevolle Eltern, das Gesundheitswesen, finanzielle Möglichkeiten usw.
Das ist, was das Kind und später der Jugendliche und Erwachsene selber daraus macht. Es gibt genügend Beispiele von Menschen, die auch mit schlechten Startbedingungen erfolgreich ihr Leben gemeistert haben.
Kinder die zu früh und daher noch unreif geboren wurden, leiden häufig an Entwicklungsverzögerungen im Wahrnehmungsbereich. Daher ist hier besonders auf eine gute Frühförderung zu achten. Auch wenn keine Auffälligkeiten da sind, ist die basale Stimulation (Babymassage, Wiegen usw.) entwicklungsfördernd und vorbeugend bezüglich späteren Lernstörungen wie LRS und Rechenschwäche.
Schon in der Schwangerschaft muss auf die Gesundheit des Ungeborenen geachtet werden. Kleinste Mengen Alkohol, Rauchen, Medikamentenmissbrauch können das Gehirn schädigen. Nicht immer muss es die große Schädigung wie das Alkohol Syndrom sein. Winzige Hirnschäden können mitverursachend für ADHS ADS und Teilleistungsschwächen im Rechnen und Leserechtschreibbereich sein. In der Schwangerschaft sollte auch auf eine ausgeglichene Lebensführung geachtet werden. Stress und Aufregung schädigt das Gehirn. Dem "Nestbautrieb" sollte man nicht allzusehr nachgeben und z.B. aufregende und anstrengende Renovierungen oder gar Umzüge lieber verschieben. Ebenfalls ist wichtig auf ausreichend Bewegung zu achten. Schwangere die viel ruhen müssen sollten unbedingt in einer Hängematte liegen oder den Schaukelstuhl benutzen. So wird die verstibuläre Stimulation des Ungeborenen gewährleistet und das zur kognitiven Entwicklung wichtige Gleichgewichtszentrum im Gehirn kann sich trotzdem gut entwickeln. Das Buch Frühförderungs- und Entwicklungshilfen für behinderte Kinder von Wolfgang Vater ist sehr empfehlenswert. Die vielen Spiele und Anregungen tun auch "normalen" Kindern gut. Inzwischen ist beobachtet worden, dass Lese-Rechtschreibschwäche familiär gehäuft vorkommt. Da beiden Störungen die Wahrnehmung und deren Verarbeitung zugrunde liegt ist zu vermuten, dass es bei der Rechenschwäche - Dyskalkulie nicht anders sein wird.Verantwortliche Schwangerschaft und Frühförderung
Genetische Veranlagung